HRV Trainning mit Emwave Pro

 

 

Dem richtigen Atmen wird im Allgemeinen zu wenig Beachtung geschenkt. Neun von zehn Personen atmen falsch. Generell wird zu schnell und zu oberflächlich geatmet. Dabei wird das sympathische Nervensystem stimuliert. Cortisol und andere Stresshormone werden vermehrt ausgeschüttet und man erlebt eine Zunahme von Angst und Nervosität.

 

Mit einer kontrolliert vertieften und verlangsamten Atmung wird das parasympathische Nervensystem aktiviert. Automatisch kommt es zu einer Zunahme von Entspannung, Gelassenheit und Wohlbefinden. Dabei verringern sich Gefühle von Stress und Angst und der Blutdruck senkt sich.

 

Beim richtigen Einatmen ist es wichtig nicht „vertikal“ sondern „horizontal“ zu atmen. Das bedeutet, dass der Brustkorb beim Atmen nicht nach oben geht, sondern dass sich der Bauchraum "vom Gefühl her" horizontal ausweitet.

Um in einen Rhythmus des richtigen Atmen zu gelangen, kann man zu Beginn den Atem zählen. Beim Einatmen zählen Sie dabei bis vier, dann halten Sie den Atem kurz mit dem Zählen bis zwei an und Sie atmen aus, während Sie bis sechs zählen.

 

Vermutlich werden Sie entdecken, dass sich schon nach kurzer Zeit eine wohlige Entspannung einstellt.

 

Richtiges Atmen ist eine Grundlage dafür, dass die körpereigenen Abwehrkräfte und selbstregulierenden Kräfte optimal arbeiten. Sie reduziert die Neigung zu Entzündungen, die hinter den meisten schweren Krankheiten stecken.

 

 

Das Herz als Spiegel der Rhythmen 

 

Im menschlichen Organismus spiegelt sich die Rhythmik zahlreicher Organe im Herzschlag wieder. Die Messung der sogenannten Herzfrequenz-Variabilität hat sich daher als besonders geeignet zur umfassenden Darstellung und Analyse der Körperrhythmik erwiesen. Herzfrequenz-Variabilität entsteht durch das zyklische Zusammenwirken der beiden Steuersysteme des Herzens – des Vagus (der Hauptnerv des Parasympathikus) und des Sympathikus – mit dem ersten Schrittmacher des Herzschlags, dem Sinusknoten.  

 

Während der Sympathikus Leistung und Beschleunigung, Flucht und Kampf ermöglicht, wirkt der Vagus verlangsamend und abkühlend auf das Herz. Er entschleunigt, ermöglicht Erholung und schützt vor koronaren Herzerkrankungen und Herzinfarkt. (Heart Rate Variability as a prognostic tool in cardiology, 1994 Prof.Dr. Moser) 

 

Ein gesundes Herz schlägt nicht ganz regelmäßig, sondern schwingt um einen Mittelwert. Es marschiert nicht im Gleichschritt, sondern es „tanzt“. Dieser Tanz äußerst sich als Herzfrequenz-Variabilität und tritt besonders in der Erholungsphase auf. Das Phänomen der Erholung stellt ein Grundprinzip lebender Organismen dar, das diese von Maschinen unterscheidet. In der Erholungsphase regeneriert sich der Organismus von alleine, heilt Mikrowunden und reinigt sich von chemischen Abbauprodukten. 

 

Die folgende Grafik bietet einen Überblick der Herzrate eines gesunden Menschen im unterschiedlichen Frequenzbereich.

 

 

 

 

Rhythmen der Herzfrequenz

Die Messung der Herzfrequenz-Variabilität hat sich als besonders geeignet zur umfassenden Darstellung und Analyse der Körperrhythmik erwiesen. 
Voraussetzung für eine präzise Darstellung ist ein Messverfahren, das die Abstände zwischen den Herzschlägen mit wesentlich größerer Genauigkeit misst, als dies ein herkömmliches EKG-Gerät oder gar eine ungenaue Puls-Uhr tut. 

Das Darstellungsverfahren, mit dem die Messergebnisse der Herzfrequenz-Variabilität sichtbar gemacht werden, bezeichnet man als Chrono-Cardiogramm (von griechisch „chronos“ = Zeit und griechisch „graphein“ = schreiben). Es entsteht eine „Landschaft“, die in der Ansicht als färbige Fläche dargestellt wird, und den Verlauf der einzelnen Rhythmen im Überblick zeigt. Die modulierten Rhythmen, zum Beispiel die Atmung, werden als helle Linien oder Flächen vor einem dunkelblauen Hintergrund sichtbar. 

Ein ganz gleichmäßig schlagendes Herz würde in diesem Chrono-Cardiogramm eine rein blaue Fläche erzeugen. Sobald der Herzschlag jedoch zu „schwingen“ beginnt, wird dies in der Darstellung am Ort der Schwingungsfrequenz in Weiß (mittlere Intensität) oder gelb bis rot (höhere und hohe Intensität) angezeigt. 

Der Verlauf des Chrono-Cardiogramms, über 24 Stunden beobachtet, lässt auch eine Beurteilung der musikalischen Qualität der Herzschlagvariabilität im Tagesverlauf zu. Am Tag und in Phasen der Belastung entspricht die Herzschlagfolge einem Rauschen, das vor allem niederfrequente Anteile enthält (gezeigt am unteren Rand eines Chrono-Cardiogramms). 

In der Nacht hingegen, in der der Organismus ruhig liegt und damit gleichförmige Bedürfnisse hat, verändert sich dieses Rauschen während des Ruhig-Schlafs hin zu einer geordneten, tonalen Rhythmik, wobei der Ton durch die Modulation des Herzschlags von der Atmung erzeugt wird. Besonders in den Ruhig-Schlafphasen können das Herz und die anderen Organe sich durch rhythmische Tätigkeit synchronisieren.